#3: In sechs Schritten zu mehr mentaler Stärke
Wir alle haben sie in uns, diese innere Kraft, die uns hilft schwierige Situationen zu meistern. Die Herausforderung dabei ist, unsere mentale Stärke zum richtigen Zeitpunkt auch bestmöglich abrufen und ausschöpfen zu können.
Während manche Menschen weder in der Arbeit noch in der Freizeit durch Stress aus der Ruhe zu bringen sind, reichen bei anderen bereits kleinere Vorkommnisse oder Ungereimtheiten um vollkommen aus der Spur zu geraten. Der Grund dafür ist, dass nicht alle Menschen über das gleiche Maß an mentaler Stärke verfügen, entweder, weil sie diese in ihrer Entwicklung nicht richtig ausbilden konnten oder weil sie durch bestimmte Erlebnisse begraben oder geschwächt wurde. Aber was nicht ist, kann noch werden! Denn grundsätzlich verfügen wir alle über die Fähigkeit unser Selbstvertrauen, positives Denken sowie unsere Selbstdisziplin zu fördern und zu stärken, um dadurch besser mit Problemsituationen umgehen zu können. Insofern liegt es zu einem guten Teil an uns selbst unsere mentale Stärke zu erkennen und zu lernen, wie wir auf sie zugreifen können. Die folgenden sechs Schritte helfen uns dabei diese Fähigkeit zu entwickeln.
1. Selbstakzeptanz und positives Selbstwertgefühl
Selbstzweifel und eine negative Einstellung uns selbst gegenüber, rauben unglaublich viel Energie. Wer sich selbst so annehmen kann, wie er nunmal ist, mit Stärken und Schwächen, kann daher energetisch aus dem Vollen schöpfen, wenn es darum geht mentale Kraft aufzubauen. Die radikale Akzeptanz dessen, dass Menschen unterschiedlich und niemals perfekt sind, hilft dabei, Defizite hinzunehmen, sich seinen Ängsten zu stellen und letztendlich mehr Resilienz gegenüber negativen Einflüssen von außen zu entwickeln.
2. Herausforderungen als Chance zur Weiterentwicklung
Irren ist menschlich und niemand geht fehlerfrei durchs Leben. Diese Erkenntnis mag bisweilen schmerzhaft sein, aber sie ist auch eine Quelle für persönliches Wachstum. Um voranzukommen ist es wichtig hin und wieder auch einmal etwas zu wagen, Entscheidungen zu treffen, Dinge tun anstatt immer nur zu reden. Passieren dabei Fehler, liegt es an uns, aus diesen zu lernen und daran zu wachsen. Dieser Lernprozess hilft uns dabei besser zu werden, in dem, was wir tun. Sobald wir das bemerken, steigert das auch unser Selbstvertrauen und gibt uns die Kraft, auch in schwierigen Situationen Verantwortung zu übernehmen.
3. Ruhe bewahren und Emotionen unter Kontrolle halten
Starke Emotionen führen zur Ausschüttung unterschiedlicher Hormone, die sich teilweise sehr stark auf unsere Befindlichkeit auswirken. Das Ziel muss demnach sein, seine Emotionen auch in schwierigen Situationen so unter Kontrolle zu haben, dass sie nicht die eigene Urteils- und Handlungsfähigkeit beeinflussen. Spüren wir, dass uns etwas emotional aufreibt, hilft es oftmals einen Schritt zurück zu machen und zu reflektieren und die Situation erst nach einer gewissen Cool-Down-Phase mit etwas mehr Distanz und Verstand zu beurteilen, anstatt voreilig zu handeln.
4. Man muss es nicht allen immer recht machen
Vielen Menschen fällt es schwer hin und wieder auch einmal „Nein“ zu sagen. Viel zu sehr sind wir darauf sozialisiert, Anecken zu vermeiden und es wenn möglichst jedem recht zu machen. Die eigene innere Balance bleibt dabei nicht selten auf der Strecke. Man sollte sich daher ein gewisses, moderates Maß an Egoismus zugestehen und lernen seine Meinung auch dann ehrlich zu äußern, wenn dies unter Umständen beim gegenüber nicht nur auf Gefallen stößt.
5. Authentizität und Haltung
In unserer Charakterentwicklung werden wir durch eine Vielzahl an Faktoren geprägt. Sind es als Kind maßgeblich unsere Eltern, die uns Werte und Prinzipien vermitteln, so wirken später Freunde, Schule, Kollegen und die Gesellschaft im allgemeinen auf uns und unsere Haltungen zu bestimmten Themen ein. Manchmal kommt es auch vor, dass wir Positionen neu überdenken und danach in anderem Licht sehen. Durch diesen Prozess entwickeln wir einen gewissen Wertekompass, der uns dabei helfen soll, im Leben Entscheidungen zu treffen und entsprechende Verhaltensweisen zu setzen. Nicht immer werden andere Personen die selben Meinungen und Werte teilen wie man selbst. Umso wichtiger ist es, zu seinen langfristig erworbenen Überzeugungen zu stehen, Haltung zu zeigen und authentisch zu bleiben, ohne sich aber auf Biegen und Brechen vor den Ideen und Meinungen anderer gänzlich zu verschließen. Dadurch strahlt man auch Selbstsicherheit aus.
6. Sich selbst nicht zu ernst nehmen & von Missgunst lösen
Humor braucht der Mensch! Dann lässt sich vieles im Leben leichter meistern. Bei aller Ernsthaftigkeit, sollten wir es niemals verlernen, auch einmal über uns selbst zu lachen und anzunehmen, dass wir womöglich selbst Teil des Problems und aber auch dessen Lösung sind. Wer sich selbst zu ernst und wichtig nimmt, verfällt in einen gewissen Zwang und büßt dadurch an Leichtigkeit und Ausstrahlung ein. Befreiend wirkt es zudem, wenn man lernt, sich mit anderen Menschen zu freuen und ihnen Erfolge zu gönnen. Die Energie die man dabei einspart, andere zu beneiden, kann man wesentlich sinnvoller für sich selbst nutzen.
Bewusste Auszeiten als erster Schritt
In unserer digitalisierten, schnelllebigen und von Reizüberflutung geprägten Welt, lassen wir uns oft in eine Art Anforderungsspirale treiben. Wir sollen stets perfekt funktionieren, uns selbst permanent optimieren, besser sein als andere, alles muss schneller, länger, weiter, höher und am besten ohne Pause gehen. Ein Zustand, der auf Dauer Gift für die geistige Gesundheit ist. Wie wir gesehen haben, gibt es viele Möglichkeiten an der eigenen mentalen Stärke zu arbeiten, aber was wir dafür unbedingt brauchen, ist Ruhe und Raum, um uns der Achtsamkeit uns selbst gegenüber zu widmen. So schwierig das manchmal auch erscheinen mag, wir müssen wieder lernen uns Auszeiten zu nehmen, uns zu erholen, zur Ruhe zu kommen. Die mentale Stärke die wir aus diesen Phasen heraus aufbauen können, hilft uns im Umkehrschluss auch wieder besser gewappnet zu sein für die Herausforderungen des Lebens.